Auf der Claramatte besteht eine eigentliche „Notdurft-Notlage“ und der Kanton verweigert bislang jede Hilfe. Das dortige – eigentlich moderne – WC funktioniert meistens nicht, mit der Folge, dass sich Nutzer in aller Öffentlichkeit erleichtern oder in das WC der „Kindertankstelle“ drängen, das eben den Kindern vorbehalten sein sollte. Mit einer Schriftlichen Anfrage fordert LDP-Grossrat André Auderset den Regierungsrat auf, diesen „WC-Notstand“ umgehend zu beheben.
Die Claramatte gehört zu den am stärksten genutzten Orten im Kleinbasel, wobei sich verschiedenste Gruppierungen dort aufhalten, die – nicht zuletzt dank den vermittelnden Bemühungen der dortigen Interessenvertretungen – meist gut neben- oder gar miteinander auskommen. Dies trotz sehr unterschiedlichen Motivationen der Besuchenden:
- Kinder und Familien mit Kindern nehmen vor allem die Dienstleistungen der „Kindertankstelle“ der Robi-Spiel-Aktionen in Anspruch.
- Die Anwohnerschaft nützt den Park als Erholungsort, vor allem am Feierabend und an Wochenenden.
- Verschiedene ethnische Gruppen – etwa aus Afrika oder Osteuropa – nützen die Claramatte als Treffpunkt.
- Sog. „Randständige“ nehmen die Claramatte als Alternative zum Claraplatz wahr.
Allen Nutzer-Gruppen ist gemeinsam, dass sie von Zeit zu Zeit körperliche Bedürfnisse haben. Speziell trifft dies auf die „Randständigen“ zu, welche nicht unbeträchtliche Mengen an Flüssigkeiten aufnehmen. Hier besteht aber eine ernsthafte Notlage. Anstelle der früheren (nicht gerade „anmächeligen“, aber immerhin funktionierenden) Gratis-Anlage an der Hammerstrasse besteht nun ein modernes WC, welches nur gegen Bezahlung von Fr. 0.50 benutzt werden kann. Sehr oft kann es aber von Zahlungswilligen nicht benutzt werden, weil es defekt ist. In diesem Fall, oder bei mangelnder Zahlungsfähigkeit (kein Münz) erleichtern sich viele Nutzer an Bäumen oder sonst in aller Öffentlichkeit. Stark übernutzt wird auch das einzige WC der Kindertankstelle, welches eigentlich nur den Kindern und den sie begleitenden Personen zur Verfügung stehen sollte.
Verschiedene Bemühungen, diesen gravierenden Missstand zu beseitigen, sind von der Verwaltung gar nicht beantwortet oder abgewiesen worden. In Absprache mit Verantwortlichen der „Kindertankstelle“ und des Vereins Claramatte fordert Auderset deshalb, dass der vielfältigen Nutzerschaft der Claramatte zumindest die notwendigsten sanitären Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Entweder soll die anscheinend äusserst defektanfällige heutige Anlage durch eine einfachere Anlage analog der früheren ersetzt und/oder am südwestlichen Ausgangsbereich des Parks (wo viele erwachsene und trinkfreudige Nutzer sind) Toiletten oder zumindest ein Pissoir hingestellt werden, allenfalls auch temporär, jeweils von April bis Oktober.