Digitales Verfahren, Vorschusszahlungen und ein erhöhter Freibetrag: Dies fordern die Jungliberalen, die gemeinsam mit der LDP drei Vorstösse ausgearbeitet haben.
Obwohl das Stipendienwesen im Kanton Basel-Stadt grundsätzlich gut funktioniert, sind Anpassungen dringend notwendig. Die Jungliberalen haben drei Handlungsfelder ausgemacht und gemeinsam mit der LDP-Fraktion zwei Motionen und einen Anzug ausgearbeitet. Ziel ist eine effizientere Gestaltung des Stipendienwesens und eine spürbare Verbesserung der Chancengleichheit.
Ein Anzug verlangt die Digitalisierung des Antragsverfahrens, um den Aufwand für Verwaltung und Antragstellende deutlich zu verringern. Zeitgleich ermöglicht die Digitalisierung ohne Mehraufwand eine umfassende Statistik über die Anträge zu führen.
Antragsteller, welche bereits im Vorjahr Stipendien erhalten haben, sollen künftig Vorschussleistungen erhalten, bis über ihren Antrag entschieden wurde. Heute verzögert sich die Auszahlung von Stipendien häufig und Antragsstellende müssen auf Übergangslösungen wie private Kredite, hohes Arbeitspensum oder das Hinauszögern von Studienplänen zurückgreifen. Dies soll mit den Vorschussleistungen verhindert werden und den Antragsstellern eine möglichst reibungslose Ausbildung ermöglichen. Gleichzeitig sollen Erstanträge prioritär behandelt werden, damit alle Anspruchsberechtigten rechtzeitig ihr Stipendium erhalten.
Derzeit dürfen Stipendienbezüger nur bis zu 6’000 Franken pro Jahr (500 Franken pro Monat) verdienen, ohne eine Kürzung ihrer Stipendien hinnehmen zu müssen. Der aktuelle Freibetrag deckt gerade einmal 6,5 Wochen mit einer 100%-Anstellung zum Mindestlohn ab, was vor allem bei Studierenden, die während der Semesterferien oder ganzjährig arbeiten, nur einen geringen Anreiz bietet, zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften und ignoriert die Tatsache, dass viele Studierende auf eine regelmässige Erwerbstätigkeit angewiesen sind – sei es zur Deckung ihres Lebensunterhalts oder zur Sicherung ihrer beruflichen Zukunft. Es darf nicht sein, dass sich Arbeit nicht lohnt. Mit einer Erhöhung des Freibetrags soll dieser Fehlanreiz beseitigt werden.
Für Auskünfte/Fragen:
Raoul Furlano, Fraktionspräsident LDP
Joshua Marckwordt, Vorstand Jungliberale