Basel, 13. September 2017
Medienmitteilung
Vorstoss Haller zur Messe Schweiz:
Rückzug aus der MCH-Group: eine Schnapsidee!
Basel-Stadt soll sich aus der MCH Group zurückziehen, eine staatliche Beteiligung sei nicht mehr zeitgemäss. Dies fordert FDP-Grossrat Christophe Haller in einem parlamentarischen Vorstoss. Die LDP Basel-Stadt nennt diesen Vorstoss unumwunden eine „Schnapsidee“: Ein Rückzug des Kantons würde den Wirtschaftsstandort Basel beschädigen, dem Gewerbe schaden und die Gefahr beinhalten, dass sich ein unerwünschter Investor die Messe unter den Nagel reisst und dem Standort Basel grosse Wertschöpfung entzieht.
Die „Schnapsidee“ von Grossrat Haller kann nach Überzeugung der LDP Basel-Stadt gar nicht hart genug kritisiert werden. Dies schon nur aus dem Grund, dass der Kanton kaum den Realwert seiner Aktienbeteiligung realisieren könnte. Und falls doch, dann könnte ein „grosszügiges Angebot“ von einem Investor kommen, der nur an einem kurzfristigen Gewinn interessiert ist, aber keinerlei Beziehung zu unserer Region hat. Klar ausgedeutscht besteht die Gefahr, dass etwa ein Investor aus China oder ein Private Equity Fund das Paket kauft und nicht mehr den Standort Basel favorisiert. Schliesslich wäre es doch verlockend, etwa im Wachstumsmarkt Asien neue Infrastrukturen zu bauen und den Brand „Messe CH“ zu verwenden.
Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch für die MCH Group härter geworden sind und sich dies in den aktuellen Zahlen wiederspiegelt, ist es nach Ansicht der LDP falsch, auf diese Momentaufnahme abzustellen und den return on investment des Kantons zu gefährden, der mitgeholfen hat, massiv in die Messe-Infrastrukturen zu investieren. Angesichts dieser Vorleistungen nun angesichts einiger wirtschaftlicher „Wolken“ einen Verkauf zu fordern, schadet dem Kanton.
Ein solcher Verkauf wäre ausserdem ein Schlag ins Gesicht des Gewerbes (nicht nur, aber vor allem im Kleinbasel), weil befürchtet werden müsste, dass einige oder alle Messen und Kongresse nach einem Verkauf (ins ferne Ausland?) nicht mehr in Basel stattfinden würden. Ein Beispiel wäre die ART, die bereits bedeutende Ableger im Ausland hat.
Fazit: Die MCH Group bringt durch die hier oder unter ihrer Führung anderswo durchgeführten Messen und Kongresse eine Wertschöpfung von über einer Milliarde Franken pro Jahr. Es wäre fahrlässig, dies und den für den Standort Basel sehr wichtigen Kongress- und Messe-Tourismus zu riskieren, nur für einen – ohnehin nur schwer zu realisierenden – kurzfristigen Verkaufsgewinn.