Kultur
Kulturstadt dank Stadtkultur
Kultur gehört zu Basels DNA, zum urbanen Selbstverständnis. Basel hat als Zentrum einer trinationalen Metropolitanregion gemessen an seiner Grösse ein quantitativ überproportionales, qualitativ hochstehendes und vielfältiges Kulturangebot. Hier wird schon seit Jahrhunderten Kultur gelehrt, geschaffen, gelebt, vermittelt, konsumiert. Hier forscht und lehrt die Hochschule für Gestaltung und Kunst, die Musikakademie und der Jazzcampus der FHNW, die Universität, die traditionsreiche Schule für Gestaltung. Hier ist in allen Kunstsparten eine lebendige Kulturszene am Werk, hier bietet eine reiche öffentliche und private Museumslandschaft hochkarätige Ausstellungen, eine sich stets erneuernde, bunte freie Szene sorgt für innovative Formate und nicht zu vergessen: Hier befindet sich das SRF-Kulturstudio. Zahlreiche Orchester, das Theater Basel, die Kaserne und die freie Szene sorgen zusammen mit den anderen Kulturplayern für eine europaweite Anziehungs- und Ausstrahlungskraft Basels. Sie wirken als Nährboden für kulturelle Initiativen und sind auch ein Wertschöpfungsfaktor.
Wir sind stolz auf Basel – die Stadt der Kultur.
Wie soll sich Basel kulturell weiterentwickeln?
Kulturanbieter, Kulturinstitutionen und die Kulturpolitik müssen auf die rasante technologische Entwicklung, die neuen Formen der sozialen und digitalen Kommunikation und Interaktion, die veränderten Formen des Medienkonsums reagieren. Die Fragestellungen ändern sich – sie unterliegen immer mehr globalen Trends, das Publikum und sein Bildungshintergrund ändert sich, es wird diverser, multikultureller. Im eigenen Interesse müssen deshalb Kulturveranstaltende auf diese Entwicklung Antworten finden – und nicht weil die Politik von ihr Inklusion, Teilhabe, und Chancengleichheit fordert.
Dem Zeitgeist entsprechend wird die kulturpolitische Debatte immer häufiger durch moralisch aufgeladene und ideologische Forderungen dominiert. Dies bedroht die geistige und kreative Freiheit des Kulturschaffens. Insbesondere besteht dabei die Gefahr, dass diese Forderungen als Bedingung für eine Subventionierung in die Leistungsvereinbarungen Eingang finden. Das darf nicht sein. Die Kulturpolitik muss die Freiheit der Kultur und die Unabhängigkeit der geförderten Institutionen garantieren.
Die Kultur soll aber nicht nur vor der Tagespolitik geschützt werden, sondern auch vor der Verwaltung. Denn die Abteilung Kultur hat die Tendenz, sich als Intendanz der Basler Kultur zu verstehen. Innovationen entstanden und entstehen aber stets mit intrinsischer Motivation aus zivilgesellschaftlicher und privater Initiative und nicht aus der Verwaltung heraus.
Massnahmen und Forderungen der LDP
- Erarbeiten von guten Rahmenbedingungen und nachhaltigen Finanzierungsmodellen durch die Verwaltung. Bei Investitionen transparent ausgewiesene Folgekosten ermitteln sowie periodische Betriebs- und/oder Wirkungsanalysen erstellen.
- Beim Public Private Partnership den Dialog zwischen Stiftungen und Präsidialdepartement auf Augenhöhe institutionalisieren. Den Austausch mit den Gönnerinnen und Gönnern, den Mäzeninnen und Mäzenen fördern und attraktive Rahmenbedingungen bei der Steuerabzugsfähigkeit für Zuwendungen an kulturelle Organisationen
- Die Regionale Kulturpolitik stärken durch paritätische Abgeltung der kulturellen Zentrumsleistungen durch den Kanton Basellandschaft durch die Schaffung eines Theater Beider Basel und eines Sinfonieorchester Beider Basel. Kontaktaufnahme seitens Regierung BS mit den Kantonen Solothurn und Aargau sowie dem Landkreis Lörrach und dem Département Haut-Rhin zur Etablierung und Definition von Unterstützungsmöglichkeiten.
- Klare Strukturen und Kompetenzen in der Abteilung Kultur schaffen mit der Einrichtung eines Bereiches Museen, der für die 5 staatlichen und die subventionierten nicht staatlichen Museen zuständig ist.
- Mehr Marketing für die Kultur; jährlich einen „Tag der Kultur“ durchführen und die Kulturberichterstattung in den digitalen und klassischen Medien gezielt fördern.
- Mehr Selbständigkeit und Kompetenz für die Museumskommissionen auf Verordnungsstufe schaffen und mit genügend finanziellen Mitteln den Bildungsauftrag stärken.
- Die zusätzlichen Mittel aus der Trinkgeldinitiative vollumfänglich der Jugend- und Alternativkultur zufliessen lassen.