Energie
Ziel:
Die Energieversorgung der Schweiz muss jederzeit sicher gestellt sein – auch bei einem Ausstieg aus der Kernkraft. Die Abhängigkeit vom Ausland soll möglichst gering sein. Industrie und Private sollen den Energiebedarf zu tragbaren Kosten decken können und der jetzige Lebensstandard soll beibehalten werden.
Massnahmen:
Nach dem Beschluss über den Ausstieg aus der Kernenergie ist Unsicherheit entstanden. Wenn man auf die Kernkraft gänzlich verzichtet, heisst das, 40% des Energiebedarfs durch erneuerbare Energie zu substituieren.
Alle in der Schweiz einsetzbaren Quellen für die Energieerzeugung müssen deshalb auf die Möglichkeit der Outputsteigerung überprüft werden. Das gilt für die Wasserkraft ebenso wie für die Windenergie, die Geothermie, die Photovoltaik und die thermische Nutzung der Sonnenenergie, sowie für alle anderen Arten der Energieproduktion.
Der Fokus darf allerdings nicht alleine nur auf der Substituierung des Atomstroms liegen. Es muss zwingend auch eine Reduktion des Verbrauchs angestrebt werden. Das ist nämlich ohne Einbusse an Komfort oder Produktivität möglich. Weder die Volkswirtschaft noch die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner müssten darunter leiden.
Im Gegenteil würden gewisse Branchen unserer Wirtschaft sogar wertvolles Know-How hinsichtlich einer Steigerung der Energieeffizienz, das sich auch exportieren liesse, aufbauen können. Das Wissen ist an Universitäten und Fachhochschulen zudem in weiten Teilen bereits vorhanden.
Da der Importstrom um die Energielücke zu decken auch aus Anlagen mit fossilen oder nuklearen Brennstoffen kommen würde und der selbsterzeugte Strom aus Wind- und Solarkraft grossen Schwankungen unterworfen ist, wird rasch klar, dass der Ausstieg aus der jetzigen Energieversorgung zu einem Dilemma wird, wenn er nicht klug geplant wird. Mittelfristig könnte die Geothermie eine sichere Energiequelle darstellen, die allerdings auch nur rund 30% des Energiebedarfs abdecken könnte.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass alle in der Schweiz einsetzbaren Quellen für die Erzeugung von Energie auf die Möglichkeiten der Outputsteigerung überprüft werden.
Forderungen der Liberal-Demokratischen Partei:
- Erstellen eines Masterplans Energie für die Schweiz unter Federführung der Wissenschaft (ETH im Verbund mit anderen dafür geeigneten Hochschulen) sowie der Verbraucher- und Wirtschaftsverbände. Bezeichnen der politischen Führung dieses Projektes.
Diese Auslegeordnung muss umfassen:
- Quellen für Energiegewinnung in vollständiger Übersicht mit Angabe der lieferbaren Quantität;
- Kostenschätzungen für den Aus- und Neubau von Anlagen zur Gewinnung und Verteilung;
- Schätzungen des Endpreises der Produkte Elektrizität, Treibstoff, Wärme, Gas;
- Verteilung der Energie auf die Bezüger nach ökonomischen und insbesondere volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten;
- Politische Machbarkeit bzw. Akzeptanz;
- Ökologische Folgen;
- Bündelung des in Fachhochschulen und Hochschulen vorhandenen Wissens zur Steigerung der Energieeffizienz;
- Wirtschaftliche Verwertung des Know-How der Hochschulen durch die einheimische Unternehmen;
- Abschätzung des einsparbaren Potenzials in Wirtschaft und bei Privaten
- Zeitplan für die Umsetzung.
Dazu soll ein Begleitgremium eingesetzt werden, in welchem die Wirtschaft ebenso vertreten sein soll, wie NGO, die Wissenschaft, Energiekonsumenten. Eine Grobfassung sollte bis Ende 2015 vorgelegt werden können.