Viele Cliquen und Guggen können zur Zeit Corona-bedingt nicht in ihren Kellern üben und weichen ins Freie aus. Da sich dies anscheinend auf Kleinhüningen konzentriert und in der kälteren Zeit kaum eine Lösung ist, fordert ein parlamentarischer Vorstoss von LDP-Grossrat Michael Hug nun, dass der Kanton hilft mit Öffnen eigener Räume oder Einwirken auf die Messe, damit diese ihre Hallen zur Verfügung stellt.
„Piccolos und Guggen treiben Anwohner zur Verzweiflung“ war vergangene Woche bei „Online Reports“ zu lesen (Tambouren störten wohl weniger?). Im Fokus ist die Einwohnerschaft Kleinhüningens, welche anscheinend unter einer „Dauer-Fasnacht“ leidet. Die Cliquen und Guggenmusiken verlegen demnach die Vorbereitungen an die frische Luft – und hier des Öfteren in die Hafen-Areale, da sie wegen der Corona-Regeln nicht in ihren Kellern üben können.
Die Situation in Kleinhüningen könnte aber gemildert werden und auch eine Lösung für die kälteren Monate bringen, wenn der Kanton entsprechend unterstützt, meint LDP-Grossrat Michael Hug und hat eine entsprechende Interpellation eingereicht.
Helfen könnte der Regierungsrat zum Beispiel, indem er die Messe Schweiz ermuntert, ihre freistehenden Hallen für das fasnächtliche Üben zur Verfügung zu stellen. Hug erwähnt in seinem Vorstoss, dass eine bereits erfolgte Anfrage seines Fraktionskollegen (und Redaktionsmitglied von fasnacht.ch) André Auderset beim MCH-VR-Präsidenten Ueli Vischer auf ein gutes Echo gestossen sei, doch sei die Idee am Veto des Hallenverantwortlichen gescheitert. Dabei gebe es offenbar durchaus Spielraum: Die Clique, bei welcher der Hallenverantwortliche trommelt, übt dem Vernehmen nach bereits in der Messe.
Hug fragt deshalb den Regierungsrat an, ob sich dieser – notabene als Mitglied im Verwaltungsrat – dafür einsetzen könne, bei den MCH-Verantwortlichen auf eine kooperativere Haltung in dieser Angelegenheit hinzuwirken. Auch möchte der LDP-Grossrat wissen, ob allenfalls die Möglichkeit bestünde, abends wenig genutzte Infrastrukturen des Kantons – etwa Schulgebäude – für Piccolo- und Trommelstunden sowie Guggenprobenfreizugeben.
Wenn vorerst keine Indoors-Lösungen möglich sein sollten, fordert Hug, dass die Zeit, in der die fasnächtlichen Gruppierungen in den Langen Erlen üben dürfen, nach „vorne“ ausgeweitet wird. Bislang ist dies erst vier Wochen vor der Fasnacht gestattet.
Sozusagen als letzte Lösung regt der Interpellant an, für diese spezielle Zeit eine Art fasnächtlicher „Belegungsplan“ aufzustellen, um die Verteilung der aktuellen „Dauerfasnacht“ weniger auf Kleinhüningen zu konzentrieren respektive die Last auf mehrere Quartiere zu verteilen.