Wenn man mehr weiss über die jüdische Religion und ihre Geschichte, ist man eher gegen Antisemitismus gefeit. Diese Ansicht vertreten die Grossratsmitglieder Anouk Feurer (GAB) und Philip Karger (LDP) mit zwei neuen Vorstössen. Der Anzug von Feurer fordert, ein Programm wie LIKRAT fest in den Lehrplan der Sekundarstufe aufzunehmen. Karger möchte, dass die Geschichte der Juden in Basel im öffentlichen Raum lückenlos dargestellt wird.
Nach den Terroranschlägen in Israel seien antisemitische Vorfälle in der Schweiz und in Basel leider wieder angestiegen, beklagt Feurer. Offen ausgelebter Antisemitismus sei dabei die Spitze des Eisberges, der auf Vorurteilen und Stigmatisierung beruhe. Oft entstehen Vorurteile durch fehlendes Wissen.
Ein probates Mittel gegen Antisemitismus sei es deshalb, die Geschichte der Juden in Basel bekannt zu machen. Antisemitismus sei gerade dort stark ausgeprägt, wo keine Juden leben oder die Geschichte der Juden nicht bekannt ist. Deshalb soll die Geschichte der Juden in Basel umfassend und öffentlich bekannt gemacht werden.
Die beiden Grossratsmitglieder bitten in ihren Anzügen den Regierungsrat zu prüfen und zu berichten, wie die Geschichte der Juden in Basel im öffentlichen Raum lückenlos mit entsprechenden Tafeln, allenfalls mit einem QR-Code ausgestattet, dargestellt werden könne. Weiter soll untersucht werden, ob es möglich ist auf dem Geoportal https://map.geo.bs.ch/ ein eigenes Thema „Jüdisches Leben in Basel“ einzurichten und alle Orte zu benennen, an denen jüdisches Leben stattgefunden hat oder stattfindet.
Weiter soll ein Programm wie LIKRAT fest in den Lehrplan der Sekundarstufe aufgenommen und ab dem Schuljahr 2024/2025 eingeplant werden. Im Rahmen von LIKRAT besuchen jüdische Jugendliche Schulklassen und stellen in einer Doppelstunde sich, ihre Religion, die Traditionen, die Kultur und die Vielfalt des Judentums vor. Zudem soll regelmässig (z.B. alle zwei Jahre) die Wirkung dieser Massnahme evaluiert werden.