Der Regierungsrat hat mitgeteilt, künftig die Abfallentsorgung nicht mittels Bebbisagg vor der Haustüre vorzunehmen. Künftig soll der Abfall zu einem Abfallcontainer getragen werden, der nicht weiter als 100 Meter in der Nähe des Wohnortes vorhanden sein soll. Die Umstellung auf das neue System soll 26,5 Millionen Franken kosten.
Die Liberal-demokratische Partei Basel-Stadt beobachtet diese Entwicklung mit Skepsis. Offenbar hat der Regierungsrat nicht an die älteren Leute gedacht, die den Abfallsack nicht 100 Meter weit tragen können. Auch nicht berücksichtigt sind die Menschen mit einer Behinderung, die physisch nicht in der Lage sind oder nur mit grossem Aufwand, diese Art der Entsorgung vorzunehmen.
Auch dürfte nicht jeder Hausbesitzer oder Mieter Freude haben, wenn diese Abfallcontainer vor der eigenen Haustüre errichtet werden.
Es sollen ca. 20 Stellen wegfallen. Gerade in dem Segment der Kehrichtabfuhr gibt es heute viele Stellen für beruflich weniger Qualifizierte. Es dürfte nicht möglich sein, Ersatzstellen für diese Leute, die es dann nicht mehr braucht, finden zu können.
Die LDP wird sich sehr kritisch mit dieser geplanten Neuerung auseinander setzen. Es scheint gescheiter, vorerst nicht – wie dies das Tiefbauamt will – flächendeckend die Neuerungen einzuführen. Wenn in einer ersten Phase an ausgewählte Stellen solche Container platziert werden und die ordentliche Abfallentsorgung mit Bebbissagg und „Mistkübelwagen“ parallel dazu weiter geführt wird, wäre allen gedient. Die Vorteile, jederzeit Abfall entsorgen zu können, könnten so erreicht werden, ohne Benachteiligung für Ältere und Behinderte einfach so in Kauf zu nehmen.