Die Liberal-Demokratische Partei Basel-Stadt (LDP) hat den Teilnahme-Verzicht einiger Uhrenfirmen an der Baselworld 2021 und deren Teilnahme an einer ähnlichen Messe im nächsten April in Genf zur Kenntnis genommen. Einige Aussagen dieser Firmen stehen im Widerspruch zu Äusserungen der Verantwortlichen der MCH Group. Für die LDP gibt es keinen Grund, den Wahrheitsgehalt der Erklärungen der MCH Group anzuzweifeln. Leider sind einige Aussteller schon in der Vergangenheit durch unredliches Verhalten aufgefallen. Die Gründe für den Verzicht der Teilnahme an der Baselworld scheinen vorgeschoben.
Die Abwanderung dieser Aussteller bedeutet einen herben Verlust für die MCH Group. Die LDP Basel-Stadt bedauert dies. Weil zu befürchten ist, dass sich politische Parteien in Basel mit diesem Thema profilieren möchten, ohne über detaillierte Kenntnisse auch der Vorgeschichte zu verfügen, seien einige Fakten festgehalten. Es waren seinerzeit die bedeutenden Uhrenfirmen, welche von der Messe den Bau neuer Hallen gefordert haben, darunter auch diejenigen, welche jetzt nicht mehr in Basel ausstellen wollen, und auch Herr Hayek. Man wolle mehrstöckige Ausstellungs-Pavillons und dafür brauche es eine neue Halle. Dabei wurde auch mit Wegzug ins Ausland gedroht. Es war ein richtiger Entscheid, diese Infrastruktur in Basel zur Verfügung zu stellen, weil der volkswirtschaftliche Nutzen für die Region und die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft enorm war. Mehr als 1 Milliarde Franken flossen jährlich dank der Messe-Aktivitäten der regionalen Wirtschaft zu. Beide Basel profitierten jahrzehntelang auch von Steuereinnahmen aus der Messetätigkeit.
Mit den Ausstellern sind Verträge abgeschlossen worden, welche auch den Fall der Nichtdurchführung der Baselworld regeln. An diese Vereinbarungen hat sich die MCH Group gehalten. Es wurden von der Messe sogar darüber hinaus noch weitergehende finanzielle Konzessionen angeboten. Einige Aussteller verlangten aber noch höhere Rückerstattungsbeträge als die vertraglich vereinbarten und zusätzlich angebotenen. Den Weggang aus Basel damit zu begründen, nicht den vollen Betrag erstattet zu erhalten ist ebenso ein unredlich vorgeschobener Grund wie die unwahre Behauptung, man habe seitens der MCH Group keine Gespräche über das Ersatzdatum im Jahre 2021 oder über neue Konzepte geführt.
Ganz offensichtlich haben sich diese Uhrenfirmen bereits seit längerer Zeit mit der Genfer Messe-Organisation abgesprochen. Es ist legitim, sich aus wirtschaftlichen Gründen anders zu orientieren. Man kann auch verstehen, wenn Westschweizer Firmen in Genf ausstellen möchten. Dann sollte man das aber auch so sagen und nicht Gründe konstruieren und Unwahrheiten verbreiten. Nicht die MCH Group ist arrogant, diese Aussteller sind unanständig.
Die Coronakrise trifft die MCH Group besonders hart. Praktisch alle Einnahme-Möglichkeiten dieses Jahres entfallen. Niemand ist verantwortlich dafür. Die LDP ist überzeugt, dass die intensiven Arbeiten der Verantwortlichen der MCH Group Möglichkeiten zeigen werden, die Zukunft erfolgreich zu gestalten. Die Besserwisser aus der Lokalpolitik leisten dem Unternehmen einen schlechten Dienst mit wenig reflektierten Vorschlägen, wie sie in jüngerer Vergangenheit leider aufmerksamkeitsheischend eingebracht worden sind.