Basel, 6. Mai 2019
Medienmitteilung
Interpellation Felix W. Eymann betr. Zukunft der Orthopädischen Chirurgie in Basel und der Region
Den Medien war zu entnehmen, dass der Chef der Orthopädisch-chirurgischen Universitätsklinik das Universitätsspital verlassen wird. Die Zeitdauer bis zur adäquaten Wiederbesetzung der Stelle wurde mit zwei Jahren bezeichnet. Ein solcher Zustand wäre in mehrfacher Hinsicht schlecht: für das Image des Universitätsspitals, für die Versorgung der Bevölkerung und für die Aus- und Weiterbildung des Berufsnachwuchses. Es gilt, ein solch unvorteilhaftes Szenarium zu verhindern.
Gleichzeitig wollen die Gesundheitsdirektionen die Kassenzulassung dieser Fachärzte beschränken, indem eine gewisse Fallzahl pro Jahr festgelegt werden soll. Dabei bleibt vorerst unklar, wie der Berufsnachwuchs ausgebildet werden soll. Diese Massnahme benachteiligt die Belegärzte und die Privatspitäler massiv. Ein Konzept zur Versorgung der Bevölkerung mit orthopädisch-chirurgischen Leistungen ist nicht erkennbar.
Auch die orthopädischen Chirurgen, die in Privatspitälern operieren sind darauf angewiesen, dass im Universitätsspital eine fachliche Kapazität die entsprechende Abteilung leitet. Dies ist auch aus Gründen der Aus- und Weiterbildung von Fachärztinnen und -Ärzten geboten. Auf dem Markt in der Schweiz und im übrigen deutschsprachigen Raum gibt es genügend Fachkräfte, welche für eine Leitungsfunktion der orthopädisch-chirurgischen Klinik geeignet wären. Es müsste möglich sein, innert kürzester Frist ein Bewerbungsverfahren durchzuführen. Nötigenfalls müssten auch Anreize geboten werden können ausserhalb des bisher üblichen Rahmens. Kann dadurch eine Kapazität gewonnen werden, sind allfällig höhere Ausgaben rasch wieder eingespielt.
In diesem Zusammenhang bitte ich den Regierungsrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:
- Besteht Bereitschaft, innert kürzerer Zeit als kommuniziert diese wichtige Stelle der Leitung der Orthopädisch-chirurgischen Klinik neu zu besetzen?
- Besteht die Möglichkeit, mit Incentives dafür zu sorgen, dass eine geeignete Persönlichkeit diese wichtige Funktion rasch übernehmen kann?
- Kann gemeinsam mit den Belegärztinnen und -Ärzten und den Privatspitälern sowie mit dem Universitätsspital ein Konzept zur orthopädisch-chirurgischen Versorgung unter Berücksichtigung der Ausbildung erstellt werden?
- Besteht Bereitschaft, die angekündigte rigide Zulassungsbeschränkung für Belegärztinnen und -Ärzte gemeinsam mit den Betroffenen zu überarbeiten?