Angesichts des Widerstands gegen ein 50m-Hallenbades im Musicaltheater ist für den LDP-Grossrat Alex Ebi unverständlich, dass der Regierungsrat sich nicht intensiver mit einem möglichen Ersatz-Standort befasst. Insbesondere habe ein möglicher Standort St. Jakob keineswegs so starke Nachteile, wie oft behauptet, aber entscheidende Vorteile. Ebi fragt den Regierungsrat, warum er in der Vergangenheit solche Abklärungen vermissen liess und diesen Weg trotz unsicherer Erfolgschancen des Projekts Musicaltheater nicht zumindest gleichwertig verfolge.
Ebi zitiert aus dem Ratschlag betreffend Standort Musicaltheater, dass Alternativstandorte geprüft worden seien, sich diese jedoch als unmöglich oder zu spät realisierbar erwiesen hätten. Er stellt in Frage, ob Ersatzstandorte seriös geprüft worden seien, was angesichts der unsicheren Zukunft des Standorts dringend nötig sei. Schliesslich sei der Weg zu einem 50m-Schwimmbad mehr als nur steinig: Selbst wenn die Initiative zum Erhalt des Musicaltheaters abgelehnt werde, müsste der Grosse Rat ein Kreditgesuch von ca. 100 Mio. CHF beschliessen, der einem fakultativen Referendum unterstünde. Danach erst könnte das Projekt ausgearbeitet und ein Baugesuch (mit Einsprachemöglichkeiten etc.) gestellt werden. Es ist dabei bei jedem Verfahrensschritt eine grössere Opposition zu erwarten. Daher sei realistischerweise nicht von einer Eröffnung vor 2032 auszugehen.
Aufgrund dieser Ausgangslage hätte man die Standortevaluation schon längst ausweiten müssen, meint Ebi. Im Ratschlag für die Projektierung des Neuen Hallenbads vom März 2024 sei schliesslich festgehalten, dass beim Standort St. Jakob ein Neubau im Bereich der bestehenden oberirdischen Parkplätze möglich ist, er mit dem ÖV und MIV gut erschlossen und erst noch kurzfristig verfügbar wäre. Zusammen mit den bereits bestehenden Sport-Nutzungen würde ein wünschenswerter Sport-Cluster entstehen. Zudem wäre zusammen mit der benachbarten Eishalle der Betrieb ökologisch effizienter (Nutzung der Abwärme, etc.). Die aufgeführten Probleme seien entweder nicht wirklich erheblich oder zumindest gut lösbar.
Bevor ein teures Projekt mit unsicherem Ausgang am Standort Musicaltheater weiter forciert wird, will Ebi eine ergebnisoffene Evaluation durch den Regierungsrat und fragt, ob dies nun angegangen oder zumindest geplant sei. Denn es scheine wirklich einfach: Münchenstein hat den Boden, Basel-Stadt das Geld. Man müsse nun endlich mit dieser Gemeinde reden und ganz generell Gespräche mit langjährigen erfolgreichen Sportlern, Trainern und Vereinsvorständen führen, um die wirklichen Bedürfnisse zu kennen.